06.11.2025
Aus den KiTas

45 Jahre KiTa: „Dieser Beruf lohnt sich so sehr“

Nach vier Jahrzehnten pädagogischer Arbeit verabschiedet sich Brigitte Mey vom KiTa Zweckverband und tritt in den wohlverdienten Ruhestand. Als Elementarpädagogin und langjährige KiTa-Leiterin hat sie Generationen geprägt und gestärkt. Ihr berufliches Wirken war stets getragen von einem tiefen Verständnis für die Bedeutung frühkindlicher Bildung. Besonders am Herzen lag ihr dabei, Kindern zu zeigen, dass sie ein wertvoller Teil der Gesellschaft sind – mit eigenen Stimmen und Bedürfnissen.

„Brigitte Mey hat das Leben von Kindern und Familien nicht nur begleitet, sie hat Neugier geweckt und Talente wachsen lassen – sie hat mit viel Engagement Bildungsbiografien geformt“, würdigt Gebietsleitung Jeannette Tenbusch das Wirken der 64-Jährigen. „Ihr wichtigstes Anliegen war es, sich für die Schwächsten in der Gesellschaft einzusetzen. Sie hat das armutssensible Handeln in ihrer KiTa aktiv gelebt. Diesem Thema hat sie im KiTa Zweckverband eine laute Stimme gegeben und sich überregional dafür eingesetzt“, würdigt Tenbusch das Handeln der 64-Jährigen.

Eine Berufung mit Herz – „Hier bin ich richtig“

Schon früh wusste Brigitte Mey, dass ihr Weg sie in die pädagogische Arbeit führen würde. Ihr erstes Berufspraktikum in der KiTa St. Marien in Essen war der Moment der Gewissheit: „Hier bin ich richtig“, erinnert sie sich an ihr damaliges Gefühl. Genau in dieser KiTa beendet sie auch ihren pädagogischen Dienst. Brigitte Meys beruflicher Weg führte sie immer wieder in Stadtteile mit besonderen sozialen Herausforderungen. Dort war sie nicht nur Erzieherin, sondern auch Familienbegleiterin, Sprachvermittlerin und Vertrauensperson. Mit Leidenschaft und Hingabe unterstützte sie Familien bei Behördengängen, sprachlichen Hürden und Erziehungsfragen. 

Meys pädagogisches Wirken war dabei stets geprägt von Gerechtigkeit, Wertschätzung und echter Partizipation. „Kinder müssen ernst genommen werden. Wenn sie merken, dass sie gesehen und gehört werden, dass sie mitbestimmen können, lernen sie Autonomie und Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen“, so Mey.

Veränderung mit Haltung – Bildung als Konstante

In ihrer pädagogischen Arbeit hat Brigitte Mey viele Veränderungen erlebt – neue gesetzliche Rahmenbedingungen, sich wandelnde Familienbilder und gesellschaftliche Ansprüche. Doch eines blieb für sie unverrückbar: „Man muss die Rahmenbedingungen manchmal auch einfach aushalten“, sagt sie lächelnd. „Auch wenn sich diese verändern, bleibt doch der Anspruch, jedes Kind so zu sehen und anzunehmen, wie es ist, und sich für seine Rechte einzusetzen.“ Dabei steht der Bildungsaspekt für sie im Vordergrund: „Die Kinder haben ein Recht auf Bildung und dieses beginnt bereits in der KiTa als erste Bildungseinrichtung.“

Das Vorhaben, Kinder in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen, hat die 64-Jährige nie allein gestemmt. Sie sei glücklich, immer mit vielen einzigartigen Kolleg*innen zusammengearbeitet zu haben – denn als Team könne man viel erreichen.

Ihr Fazit: „Dieser Beruf lohnt sich so sehr. Elementarpädagog*innen leisten einen wertvollen Beitrag für Kinder und Familien und gestalten damit unsere Gesellschaft.“