Aus den KiTas
Allerheiligen: Kinder beschäftigen sich mit Tod und Trauer
Die Bochumer KiTa St. Maria Magdalena hat sich zu Allerheiligen einen Tag lang intensiv mit dem Thema Abschiednehmen beschäftigt. Zunächst gab es einen religiösen Impuls in der KiTa: In einer Wortgottesfeier hörten die Kinder eine Geschichte aus dem Evangelium über den Tod und konnten selbst erzählen, wann sie schon einmal getrauert haben.
Im Anschluss gingen rund 20 Kinder zusammen mit den KiTa-Mitarbeitenden auf den nahe gelegenen Gemeindefriedhof. Dort besuchten sie verschiedene Gräber, zündeten Kerzen an und sprachen Gebete für die Verstorbenen. Nach dem Besuch ging es wieder zurück in die KiTa.
Kinder und Familien sollen dazu ermutigt werden, über sensible Themen wie Tod und Trauer zu sprechen. Durch die praktische Auseinandersetzung mit den Themen lernen die Kinder, über ihre eigenen Erfahrungen zu sprechen und dabei ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Sie werden mit ihren Sorgen ernstgenommen und bei Bedarf von den Mitarbeitenden unterstützt.
So feierten weitere Kindertageseinrichtungen Allerheiligen:
Gelsenkirchen: KiTa St. Michael
Im Rahmen der Themenwoche „Abschied, Erinnern und Trauer“ haben die Maxi-Kinder der KiTa St. Michael zusammen mit der Gemeindereferentin und KiTa-Mitarbeiter*innen den Friedhof an der Oberfeldinger Straße besucht.
In den Tagen zuvor wurden die Kinder behutsam auf das Thema vorbereitet. Dabei lernten sie, dass an Allerheiligen Menschen gedacht wird, die Gutes bewirkt haben und dafür heiliggesprochen wurden – zum Beispiel St. Nikolaus, St. Martin oder Maria. Allerseelen hingegen ist der Tag, an dem Gläubige ihre verstorbenen Angehörigen besonders in Erinnerung halten. Viele Kinder begegneten dem Thema Trauer dabei zum ersten Mal bewusst und stellten zahlreiche Fragen, die kindgerecht beantwortet wurden. Die Botschaft lautete: Traurig zu sein, wenn man jemanden vermisst, ist ganz normal – und Erinnerungen können Trost schenken.
Auf dem Friedhof nahmen die Kinder die ruhige Atmosphäre wahr und entdeckten Symbole wie Blumen, Kreuze und Kerzen auf den Gräbern. Auch der muslimische Teil der Ruhestätte wurde besucht: Die Unterschiede in der Gestaltung boten Anlass, um über Vielfalt im Glauben und den respektvollen Umgang miteinander zu sprechen. Am Friedhofskreuz entzündeten die Kinder selbst mitgebrachte Grablichter. Einige stellten ihr Licht in Erinnerung an verstorbene Verwandte auf.
Die Kinder machten bei dem Besuch zum Teil erste Erfahrungen im bewussten Umgang mit Abschied, Verlust und Erinnerungen – in einer Atmosphäre der Ruhe, des Respekts und der Geborgenheit.
Gelsenkirchen: KiTa St. Ludgerus I
Die KiTa St. Ludgerus I hat einen „Lichtmoment“ zu Allerheiligen veranstaltet. Bei dem religiösen Impuls sprachen die Kinder und KiTa-Mitarbeiter*innen gemeinsam über die Bedeutung von Allerheiligen: Neben dem traditionellen Gedenken an Heilige der Kirche denken viele Menschen an diesem Tag auch an ihre verstorbenen Familienmitglieder und zünden für sie Kerzen an.
Unter dem Motto „Tragt in die Welt nun ein Licht“ zündeten alle Kinder eine LED-Kerze an und stellten sie in die Mitte. Die Kerzen symbolisierten dabei die Erinnerung an alle Menschen, die Gutes getan haben und deren Licht in der Welt weiterleuchtet.
Auch die Familien hatten Gelegenheit, Lichter zu ergänzen. Im Laufe des Tages wurden die Kerzen dann am Herzensort der KiTa aufgestellt.
Bochum: KiTa St. Franziskus
In Bochum haben sich die Kinder und Mitarbeitenden der KiTa St. Franziskus in ihrem Morgenkreis mit Allerheiligen beschäftigt: In der Geschichte „Geht sterben wieder vorbei“ erfuhren die Kinder die Antworten auf verschiedene Fragen zum Thema Abschiednehmen – etwa warum Menschen sterben, wie sie bestattet werden und ob Tote ins Leben zurückkehren können.
Die Materialien aus dem Morgenkreis wurden danach am Herzensort platziert: Mit Steinen, Blättern und Herzen können die Kinder nun die Geschichte nachspielen.
Am Montag nach dem Allerheiligen-Wochenende machten sich die Kinder und Mitarbeiter*innen mit einem Korb voller Kerzen auf den Weg zum Friedhof in Bochum-Riemke. Dort entzündeten sie Lichter für Verstorbene, die zuvor kein Licht auf ihrem Grab hatten – nun leuchten auch ihre Gräber in der Dunkelheit und die Flammen brennen symbolisch für das Leben bei Gott.








