Verbandsmitteilungen

Finanzspritze für die frühkindliche Bildung

Mitarbeitende in KiTas setzen sich Tag für Tag für das Wohl von Kindern ein und erfüllen damit einen bedeutsamen gesellschaftlichen Auftrag. Dennoch sind die Bedingungen, unter denen soziale Arbeit geleistet wird, mit Blick auf die Finanzierung und den Personalschlüssel vielerorts kritisch. Eine Entwicklung, die weitestgehend zu Lasten von Kindern und ihren Familien geht.

Hintergrund

In ihrer Pressemitteilung vom 19. September 2023 kündigt die Landesregierung NRW finanzielle Unterstützung für KiTa-Träger an: Die kommunalen und freien Träger sollen ab August 2024 fast 10 Prozent mehr Mittel für Kindpauschalen erhalten, um die finanziellen Belastungen der Tarifsteigerung zu tragen. Außerdem gibt die Landesregierung ab Anfang 2024 weitere 100 Millionen Euro als einmalige Überbrückungshilfe in Richtung der freien Träger, bis die Entlastung durch die Dynamisierung der KiBiz-Pauschale greift. Beide Maßnahmen bedürfen allerdings noch der Zustimmung des Haushaltsgesetzgebers.

KiTa Zweckverband begrüßt angekündigte Initiative der Landesregierung

Mit der Erhöhung der Pauschale geht jedoch auch ein Anstieg des Trägeranteils einher. Dieser stellt für die freien Träger schon jetzt eine enorme Belastung dar, weshalb sie auf die Hilfe der Kommunen angewiesen sind. In Bezug auf die Überbrückungshilfe gilt es, eine faire und unbürokratische Verteilung sicherzustellen, damit alle Träger davon profitieren und sie ihre Angebote für Familien auch weiterhin vorhalten können. Aktuell ist noch nicht abzusehen, wie die Verteilung gestaltet wird und ob diese zu einer signifikanten Verbesserung der finanziellen Situation führt.

„Viele Träger stehen mit dem Rücken zur Wand und brauchen dringend finanzielle Unterstützung“, betont Geschäftsführerin Verena kleine Holthaus. „In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kommunen konnten wir vielerorts bereits Kostenbeteiligungen aushandeln und damit die Aufrechterhaltung des Betriebs sicherstellen, dafür danken wir den Kommunen ausdrücklich. Diese guten Ansätze und freiwilligen Investitionen in die frühkindliche Bildung gilt es auszuweiten“, so kleine Holthaus. „Denn Investitionen in das System der Elementarpädagogik sind Investitionen in die gesamte Gesellschaft – das sollte die Politik jetzt und auch in den kommenden Jahren klar vor Augen haben“, so kleine Holthaus.

NRW bleib sozial!

Auf die angespannte Finanzsituation in der Sozialbranche reagiert auch die Freie Wohlfahrtspflege NRW. Sie hat die Kampagne „NRW bleib sozial!“ ins Leben gerufen und fordert die Politik auf, sich für eine umfassende Verbesserung der Situation der sozialen Träger einzusetzen. Auftakt der Kampagne ist ein Protest vor dem Landtag in Düsseldorf am 19. Oktober, um die geplanten Einsparungen in den Landes- und Bundeshaushalten im Sozialbereich zu beklagen. Kein beliebig gewähltes Datum, denn am 19. Oktober wird erstmals der Haushaltsentwurf 2024 im Haushalts- und Finanzausschuss des Landes Nordrhein-Westfalen beraten.

Mehr Informationen über den Protest und die Kampagne erhalten Sie hier.