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Praktikum in der Sonne

Ein neues Land, eine fremde Kultur und ein komplett anderes KiTa-System kennenlernen. Das waren die Beweggründe für Tatjana Risanov, ihre Praktikumszeit innerhalb der PiA-Ausbildung im Ausland zu absolvieren. Fünf Wochen lang hat die 20-Jährige ihren Arbeitsplatz in der KiTa St. Johannes Baptist in Plettenberg gegen die KiTa „ΤΟ ΧΑΜΟΓΕΛΟ“ auf Kreta eingetauscht. Ermöglicht wurde dieses Projekt über das europaweite Programm „Erasmus+ für die berufliche Bildung“, welches das Berufskolleg Bergkloster Bestwig angeboten hat.

Verständigung mit Händen und Füßen

Gemeinsam mit einer Freundin aus der Berufsschule hat sich Tatjana Riesanov für Griechenland entschieden. „Meine Freundin kann Griechisch und hat mir ein paar Worte beibringen können. Ansonsten habe ich mich mit den Erzieherinnen und Kindern überwiegend mit Händen und Füßen verständigt“, sagt Risanov. Einige englischsprachige Lieder und Fingerübungen aus dem täglichen Morgenkreis kannte die Auszubildende und konnte sich damit in den Alltag einbringen „Die Kinder und Erzieherinnen haben mich sehr herzlich aufgenommen. Über Mimik und Gestik haben wir eine Beziehung aufgebaut. Erfreulicherweise habe ich sehr schnell Verantwortung erhalten, um bestimmte Abläufe selbstständig mit den Kindern durchführen zu können.“

Unterschiede im KiTa-Alltag

Im Gegensatz zum deutschen KiTa-System orientiert sich das KiTa-System in Griechenland am Schulsystem. Unterrichtseinheiten und verschiedene Lernvorgaben zeichnen den KiTa-Alltag in Griechenland aus. „Einen solchen Tagesablauf kenne ich aus meiner KiTa in Plettenberg nicht. Unser pädagogisches Konzept ist sehr auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet. Wir orientieren uns an dem Situationsansatz, als Erzieherin gehe ich sehr individuell auf die Kinder ein. Darüber hinaus werden die Kinder sehr stark in den Tagesablauf miteinbezogen. Partizipation ist nicht nur ein Wort, sondern wird gelebt.“  

Diese Unterschiede sind auch Praxisanleiterin Natalie Crispien aufgefallen. Die pädagogische Fachkraft begleitet und betreut Tatjana Risanov in ihrer PiA-Ausbildung in der Plettenberger KiTa. Das Erasmus-Programm und der KiTa Zweckverband haben ihr ermöglicht, ihre Auszubildende vor Ort auf Kreta zu besuchen. „Ich konnte sehen, wie gut sich Tatjana Risanov in diesen veränderten Ablauf und die neuen Tätigkeiten eingelebt hat. Sie hat sich den Gegebenheiten angepasst und ihre positive Art und pädagogischen Kenntnisse in den KiTa-Alltag einbringen können“, sagt sie stolz. Außerdem sei die Auszubildende gestärkt in den KiTa-Alltag in Plettenberg zurückgekehrt. „Sie ist viel selbstbewusster und auch noch selbstsicherer. Tatjana hat die Zeit in Griechenland sehr gut gemeistert. Trotz der Sprachbarriere war sie motiviert und konnte eigene Impulse im KiTa-Alltag setzen.“

Auslandsaufenthalt Bereicherung für die pädagogische Arbeit

Der KiTa Zweckverband und auch die KiTa St. Johannes Baptist in Plettenberg haben das Auslandspraktikum von Beginn an unterstützt und Tatjana Risanov in ihrem Vorhaben bestärkt.  Fünf Wochen Aufenthalt und pädagogische Arbeit in Griechenland haben bei der 20-Jährigen Spuren hinterlassen „Ich bin dankbar, dass ich diese Chance wahrnehmen konnte. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, neue Einblicke in pädagogische Konzepte erhalten und konnte meinen eigenen Horizont erweitern und in meinen Arbeitsalltag einfließen lassen“, bewertet sie ihre Erfahrungen.  Darüber hinaus hat die Zeit in Griechenland Risanovs Wunsch gefestigt, auch nach ihrer PiA-Ausbildung ein Jahr im Ausland zu verbringen. „Ein Stück die Welt sehen und gleichzeitig viel über andere Kulturen und Lebens- und Lernwelten zu erfahren, fasziniert mich. Ich möchte Erfahrungen sammeln, mehr lernen und damit meine pädagogische Arbeit bereichern“, sagt Tatjana Risanov.