Aus den KiTas
KiTa-Hunde Nelly und Murphy bereichern elementarpädagogische Arbeit
Die katholische KiTa St. Mauritius in Hattingen arbeitet mit tierischer Verstärkung. Bobtail-Hündin Nelly und Golden Retriever-Rüde Murphy haben gemeinsam mit ihren Halterinnen die Prüfung zum KiTa-Hund absolviert und werden im Rahmen der tiergestützten Pädagogik in der Bildungsarbeit mit den Kindern eingesetzt. Begleitet wird das Projekt von der Fachberatung des KiTa Zweckverbandes.
Wöchentlich bringen die pädagogischen Fachkräfte und gleichzeitig Hunde-Besitzerinnen Susanne Kriege und Melanie Liebing ihre Hunde mit in die KiTa. Nach einer umfassenden Ausbildung zum KiTa-Hund sind sie als Mensch-Tier-Team speziell dafür ausgebildet, die pädagogische Arbeit mit tiergestützten Angeboten zu ergänzen.
Förderung von sozialen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten
„Die tiergestützte Pädagogik ist ein wertvolles Instrument, wenn es darum geht, Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken und zu fördern“, erklärt Susanne Kriege, KiTa-Leiterin und Besitzerin von Nelly. „Der Einsatz von Tieren in der frühkindlichen Bildung kann sich unter anderem positiv auf die sozialen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten der Kinder auswirken“, betont sie. Regelmäßig werden Angebote für die Kinder geschaffen, in denen sie von den KiTa-Hunden begleitet werden und mit ihnen in Interaktion treten. Gemeinsame Spaziergänge und Bewegungsspiele an der frischen Luft fördern das Körpergefühl der Kinder, Trainings mit Kommandos und Leckerlis tragen dazu bei, dass die Kinder ihre Kommunikationskompetenz stärken. Durch die Kontaktaufnahme mit dem Tier werden die motorischen Fähigkeiten der Kinder unterstützt, denn das Kind muss vorsichtig auf ein Tier zugehen und seine Motorik ganz bewusst koordinieren.
„Wir führen die Kinder spielerisch an den Umgang mit den Tieren heran und achten darauf, dass sowohl die Kinder als auch Nelly und Murphy sich wohl und sicher fühlen. Der Einsatz erfolgt daher grundsätzlich unter unserer Aufsicht“, berichtet KiTa-Mitarbeiterin und Hunde-Besitzerin Melanie Liebing. „Die Möglichkeit, sich jederzeit zurückzuziehen, besteht für Kinder und Hunde gleichermaßen“, macht Melanie Liebing deutlich. Dies sei wichtig, um die Bildungsprozesse der Kinder zu ermöglichen und keine Ängste aufkommen zu lassen.
Schulungen für Mensch und Tier
Bereits vor über zwei Jahren wurde der Grundstein für das Projekt gelegt. Aufgrund der positiven Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung entwarf das Leitungsteam aus St. Mauritius eine eigene Konzeption für den Bereich der tiergestützten Pädagogik. Noch bevor die Welpen geboren wurden, entschied der KiTa Zweckverband als Träger, dass St. Mauritius Pilot-KiTa für tiergestützte Pädagogik werden konnte. KiTa-Leiterin Susanne Kriege und ihre Kollegin Melanie Liebing meldeten sich im Ausbildungszentrum der Hundeschule „Projekthunde Deutschland“ an, absolvierten erste theoretische Schulungen und gingen auf die Suche nach den für sie und die Einrichtung passenden Hunden. Nachdem die Hunde 2021 geboren waren, fand Nelly ein Zuhause bei Susanne Kriege und Murphy bei Melanie Liebing. Gemeinsam absolvierten die beiden Teams sukzessive die verschiedenen praktischen Module der Ausbildung zum KiTa-Hund. Dabei wurden Mensch und Tier gleichermaßen geschult. Am 18. Januar 2023 schlossen die Tandems erfolgreich die Zertifizierung zum KiTa-Hund ab.
„Wir freuen uns sehr, in insgesamt fünf Einrichtungen im KiTa Zweckverband die tiergestützte Pädagogik realisieren zu können“, berichtet Fachberaterin Sonja Granz, die das Projekt begleitet. „Die tiergestützte Pädagogik bietet insgesamt zahlreiche Möglichkeiten, die frühkindliche Entwicklung positiv zu beeinflussen“, betont sie. Im KiTa Zweckverband wurden bereits wertvolle Erfahrungen mit Hunden in den KiTas St. Mauritius in Hattingen, Heilige Schutzengel in Essen und St. Gabriel in Duisburg sowie mit Hühnern in der KiTa St. Barbara und St. Joseph in Essen gesammelt.